Deepak Chopra
Aus dem Amerikanischen— Original Artikel aus der Washington Post - 14. Februar 2009 Artikel http://newsweek.washingtonpost.com/onfaith/panelists/deepak_chopra/2009/02/rumi_on_love_making_sense_of_e.html
Wenn sie in Stimmung sind, wenden sich Menschen am Valentinstag der Liebe zu. Es ist an so einem Tag angebracht, einen Mann hervorzuheben, der nie an etwas anderes als Liebe dachte—Der größte Persische Dichter Rumi (1207—1273 n Chr.) - Niemand hat Ekstase besser verstanden als er. Rumi hat aus flüchtiger Leidenschaft etwas Bleibendes gemacht.
Der Staub der Jahrhunderte hat Rumis Verliebtheit, die mit Lust begann und mit Gott endete, nicht getrübt. In Wahrheit galt seine Leidenschaft gleichzeitig der Lust und Gott ohne den kleinsten Abstand dazwischen zu lassen.
Inmitten eines Verses schmachtet er für seine Liebhaberin.
Mein süsses Herz. Du hast meine Leidenschaft erregt. Deine Berührung hat mich mit Verlangen erfüllt. Ich bin nicht mehr von dir getrennt.
Lass mich nicht warten. Lass mich mit dir verschmelzen.
Das klingt wie das Hecheln eines jungen Romeos und seinen Bettlakenfantasien. Wie passt dies mit dem ersten Vers des Gedichts zusammen, der wie aus einer anderen Welt zu stammen scheint.
Oh Gott,
Lass alle Liebenden zufrieden sein
Schenk Ihnen ein glückliches Gelingen
Lass ihr Leben ein Fest sein
Lass ihre Herzen im Feuer Deiner Liebe tanzen.
Hier erleben wir die andere Seite Rumis Liebe, welche sich nach dem Göttlichen sehnt. In beiden Versen geht es jedoch um das Verschmelzen. Rumi wusste, wie alle vernünftigen Menschen, dass sexuelle Ekstase und romantische Sehnsucht nicht von Dauer sind. Und doch fühlen sie sich vollkommen und unsterblich an. Die Trennung zwischen Ideal und Welt stellte für Rumi und auch heute für alle Verliebten eine Herausforderung dar.
Ich erinnere mich an einen trockenen Kommentar eines Psychologen, dass
„ ein sich entladendes Entzücken gut und recht ist, aber nicht zu Hause.“ Rumi würde entgegnen „Warum nicht?“ Jeder Tag bietet die Gelegenheit zwei Formen von Liebe, die bedingungslose und die an Bedingungen knüpfte Liebe miteinander zu verbinden. An Bedingungen geknüpfte Liebe unterliegt Veränderungen. Bedingungslose Liebe ist unabhängig von Veränderungen.
Sie scheinen unterschiedlich zu sein, aber beide Formen von Liebe wohnen in der selben Welt. Die Schönheit Rumis Liebe ist, dass er im Geruch von Parfüm , in der weichen Wärme eines menschlichen Körpers und einem zarten Lächeln die Ewigkeit erhascht. Während wir seine Gedichte lesen, können wir seine Sichtweise erleben.
Ich bin Dein Liebhaber
Komm an meine Seite
Ich öffne das Tor zu Deiner Liebe
Komm, lass Dich mit mir nieder
Lasst uns den Sternen Nachbarn sein
In jedem Schmerz des Liebenden und in jeder Sehnsucht hört Rumi eine Antwort
Gottes. Deshalb bleibt auch keine Liebe unerfüllt. Jede Leidenschaft weckt die Seele.
Ich sehne mich nach Glück
Ich bitte um Hilfe
Ich möchte Erbarmen
und meine Liebe sagt
Schau mich an und hör mich
Gerade deshalb bin ich hier.
Hier finden wir den Sinn in Ekstase. Rumi erkennt, dass launische Lust eine geheime Tür zu immerwährender Liebe ist, die die Grundlage des Bewusstseins darstellt. Durch diese Tür können wir nur gehen, wenn wir uns der Liebe hingeben. Wenn die Liebe uns besiegt, gewinnen wir alles, wie durch eine wundersame Wendung des Schicksals.
Der Himmel war so stark erleuchtet
vom Glanz des Mondes
Ich fiel zu Boden.
Deine Liebe hat mir die Sicherheit geschenkt
Ich bin bereit, dieses weltliche Leben zurückzulassen
und gebe mich der Pracht deines Seins hin.
Für Rumi heißt leben, verliebt zu sein. Die größten spirituellen Lehrer sagen dasselbe. Rumi ist unter ihnen der zarteste und liebenswerteste. Er spricht für die Weisheit des Herzens und was für ein bessere Weisheit könnte es am Valentinstag geben.
Herzliche Grüße,
Deepak
Freitag, 20. März 2009
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